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1269. März 6. in Stanicia (Stanitz).

prid. Mon. Martii.

Mrocco (al Maracho), Palatin von Oppeln, giebt dem Heinrich, mit Zustimmung des Herzogs Wladisl. und mit Wissen des Abtes von Rauden, von dem Walde Boycovo (vgl. o. 1263 o. T.), den er gegen Ueberlassung des Niessbrauches auf Lebenszeit auszusetzen sich dem Stifte verpflichtet hat, 50 grosse Hufen zu deutschem und zwar fränkischem Rechte auszusetzen, ferner 1 Hufe zur Weide und eine für den Kapellan zum Lohne für die Mühe der Aussetzung, aber die 6te Hufe frei, und eine Schenke und eine Mühle an der Clognica (Klodnitz), eine Brot-, eine Fleischbank und den 3ten Pfennig vom Gerichte. Die Kolonisten zahlen nach 15 Freijahren 1 Vierdung als Zins und 6 Scheffel Dreikorn (2 Weizen, 2 Korn, 2 Hafer) als Zehnten an das Kloster 1 Vierdung. Der Schulz soll gleich dem Abte auf den Stiftsdörfern auch die Kapitalgerichtsbarkeit haben et nullus ad vocatus super eum fedeat nisi ille, qui dominus ville erit. Das in der Urkunde nicht genannte Dorf, welches hier ausgesetzt wird, ist nach Stenzel Schönwalde bei Gleiwitz (vgl. o. z. J. 1223).

Z.: Graf Pribizl., Vinc., Marcvard, d. Henr. Kapellan von Stanitz, ausgefertigt durch den Br. Joh.


Aus der Bestättigung K. Leopolds von 1660 bei Stenzel Jahresbericht der vaterländischen Gesellsch. 1840 S.127 und ebendaher, doch mit Varianten einer älteren Abschrift, bei Wattenbach c. dipl. Siles. II. 10. Was das Orig. anbetrifft, sagte von diesem schon der Raudner Abt Andr. Em. Pospel (1648-79), apud scultetos periit, er besitze nur eine alte Kopie, nach einer Mittheilung des verstorbenen Prälaten Dr. Heyde zu Ratibor vom 1. Juni 1854 (Archivakten Hb. 117).


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 7, 1875; Regesten zur schlesischen Geschichte, Th. 2: Bis zum Jahre 1280. Herausgegeben von Colmar Grünhagen.